9a - Besuch der Gedenkstätte Grafeneck
Am 21.06.2022 fuhren wir, die Klasse 9a, nach Grafeneck, um die Gedenkstätte dort zu besuchen.
Dafür trafen wir uns um 9.15 Uhr an der Stadthalle in Reutlingen, dann ging es auch schon mit dem Linienbus rauf auf die Alb.
Als wir an der Bushaltestelle Grafeneck ankamen, sahen wir schon von Weitem das große bekannte gelbe Gebäude, das Schloss. Wir wurden sehr nett von Heinz und Kathrin Bauer von der Gedenkstätte begrüßt und schon ging unsere Führung los. Zuerst hörten wir Frau Bauer gespannt bei ihrer Präsentation zu. Durch die Präsentation bekamen wir viele neue Eindrücke und bekamen mit, was in Grafeneck so alles im Jahr 1939/40 geschehen war. Grafeneck war nämlich ein Vernichtungslager der Nationalsozialisten für behinderte Menschen. Sie wurden dort mit Bussen hingebracht und in einer umgebauten Scheune vergast, da sie in der Augen der Nationalsozialisten als „lebensunwert“ galten. Es starben dort 10.654 Menschen innerhalb von 12 Monaten. Wir waren alle sehr betroffen von diesen Gräueltaten der Nationalsozialisten und deshalb froh über eine kurze anschließende Verschnaufpause. Nachdem die Präsentation zu Ende war, machten wir zu Fuß einen Rundgang über das Gelände von Grafeneck. Von der Scheune, also dem echten Tatort von damals, ist heute nichts mehr übrig, diese wurde abgebaut. Zum Gedenken steht dort trotzdem ein Stück Mauer, an der man erkennen kann, wo die Scheune damals gestanden hat. Auf dem Gelände ist außerdem noch ein Friedhof, eine kleine offene Kirche, ein Dokumentationszentrum und natürlich die vielen kleinen Häuser, die der Samariter-Stiftung gehören, in denen heute die Behinderten leben. Die Menschen finden dort Arbeit und können in die Schule gehen. Den Angestellten ist es sehr wichtig, dass Grafeneck nicht nur ein Ort der Trauer und des Schreckens ist. Während unserer Führung begleitete uns Heinz, ein behinderter Mann. Er war sehr freundlich und brachte uns immer wieder zum Lachen. Er hat außerdem viele aus unserer Klasse gefragt, ob wir mit ihm befreundet sein möchten und wollte unbedingt mit uns ein Gruppenfoto machen (:.
Insgesamt war der Tag für uns alle, glaube ich, sehr emotional, traurig, aber auch schön und lehrreich. Nach so vielen neuen Eindrücken sind wir dann mit dem Alb-Bähnle (in dem zwei Schüler von uns sogar während der Fahrt hupen durften!) nach Münsingen gefahren. Von dort aus ging es wieder mit dem Bus, in dem es so heiß war, weil die Klimaanlage nicht funktioniert hat, zurück nach Reutlingen. Es war trotz des schweren Themas ein wirklich schöner Tag.